Köpfe zusammenbringen: Wie Innovation entsteht

Prof. Dr. Thomas F. Hofmann, Präsident der Technischen Universität München, brachte es bei der Eröffnung des LabCampus auf den Punkt: „Innovationen entstehen nicht in einzelnen Köpfen, sondern dann, wenn Köpfe zusammenkommen.“ Doch was so einfach klingt, ist oft leichter gesagt als getan: Konkurrenzdenken, mangelnde Kommunikation, Bürokratie und fehlende Begegnungsorte sind nur einige der Hindernisse, die einer funktionierenden Kollaboration im Wege stehen. Es bedarf daher eines Umdenkens: Kollaboration wird möglich, „wenn wir Egosysteme hin zu Ökosystemen entwickeln, und unterschiedliche Expertisen an einem Standort zusammenkommen – wir sie co-lokalisieren, wie man so schön sagt, führte Prof. Dr. Hofmann aus. Co-Lokalisierung ist deshalb so wichtig, weil Kollaboration weit mehr bedeutet als „nur“ Zusammenarbeit. Sie steht für Offenheit, Transparenz, Gleichstellung, Langfristigkeit, Interdisziplinarität und Vertrauen – und all das funktioniert am besten in einem gemeinsamen Ökosystem.

Ein gemeinsames Ziel ist Gold wert

Der LabCampus bietet ein solches Ökosystem – und damit optimale Voraussetzungen für disruptive Innovationen. Hier finden internationale Konzerne, Hidden Champions und Scale-ups eine Heimat. Und der LabCampus sorgt dafür, dass die Residents am Campus zu einer lebhaften Gemeinschaft zusammenwachsen. Übrigens auch über das Innovationszentrum hinaus: mit Verbindungen ins Innovations-Ökosystem des Großraums München, Anbindung an den Flughafen München und nur 45 Minuten Entfernung zum Münchner Stadtzentrum. Hier kommen Spitzenforschung und wirtschaftliche Power in einem kreativen Schmelztiegel für Ideen zusammen.

Die Akteure denken über isolierte Anstrengungen hinaus. Stattdessen teilen sie ihr Wissen und arbeiten gemeinsam an neuen Ideen. Auf diese Weise hat die bayerische Hauptstadt sich zu einer der innovationsstärksten Metropolen Europas entwickelt. Zahlreiche Erfolgsgeschichten sind das Ergebnis.


Zahlreiche Erfolgsgeschichten im Großraum München

Ein Beispiel ist die UnternehmerTUM, das größte Zentrum für Gründung und Innovation in Europa. Hier kommen Menschen zusammen, um bleibenden Wert zu schaffen und sich den größten gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen. Mehr als 12.000 Teilnehmende und über 50 skalierbare Start-ups sowie 180 Innovations-Partnerschaftepro Jahr sprechen eine deutliche Sprache. Hinzu kommen Studien wie jene des UnternehmerTUM Business Creators (UBC). Beispielsweise wurde jüngst ein Cluster mit über 50 herausragenden, Kreislaufprinzipien umsetzenden Start-ups veröffentlicht – um etablierte Unternehmen zu mehr Innovationen zu inspirieren. Teil des Clusters waren unter anderem BlaBlaCar, Kleiderkreisel und Tier.

Ein weiteres Beispiel ist das Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk DigiGuss, das sich für mehr Digitalisierung und Ressourceneffizienz in der Gießerei-Industrie einsetzt. Diese kämpft mit stetig steigenden Kosten für Rohstoffe, Energie und Arbeitskräfte. Dadurch entsteht ein erheblicher Innovationsdruck. Das Netzwerk entwickelt gemeinschaftlich innovative Lösungen für die Branche und ist Teil des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand – gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Themen wie Abwärmenutzung, CO2-Reduktion, KI-basierte Produktionsoptimierung und die Nutzung alternativer Energieträger stehen dabei im Fokus.


Kollaborative Innovationen auch im Bereich New Mobility

Auch das Verbundprojekt eMobiGrid ist kollaborativ konzipiert. Es treibt eine optimale Integration der Ladeinfrastruktur in das stationäre Energienetz voran, um die weitere Verbreitung der Elektromobilität zu ermöglichen. Damit das gelingt, bedarf es einer engen Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen. Federführend bei eMobiGrid sind das die Steuerungstechnik-Experten von Richter R&W und die Ladeinfrastruktur-Spezialisten von eCharge Hardy Barth. Gemeinsam entwickeln sie eine flexible, isolierende DC/DC-Wandler-Technologie, die das Laden von PKWs und Nutzfahrzeugen ermöglicht.

Und natürlich geht auch die in Bayern so starke Automobilindustrie als Innovationstreiber und Förderer kollaborativer Projekte voran. Ein tolles Beispiel dafür ist das Catena-X Automotive Network. Es bringt Automobilhersteller, Zulieferer, Händlerverbände und Ausrüster auf einer gemeinsamen Plattform zusammen, um den Wissenstransfer zu erleichtern, die Zusammenarbeit zu fördern und die Zukunft der Mobilität gemeinsam zu gestalten. Namhafte Unternehmen wie BMW, Mercedes-Benz, Robert Bosch, SAP, Siemens und ZF Friedrichshafen sind bereits Teil dieses Netzwerks.



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Was kollaborative Ökosysteme so attraktiv macht

Diese Beispiele zeigen vor allem eines: Kollaborative Ökosysteme funktionieren ganz besonders dann gut, wenn die Player voneinander profitieren und füreinander zum Innovationsfaktor werden. So ist die Kollaboration für alle Beteiligten „wirtschaftlich“ – in dem Sinne, dass die Akteure gemeinsam dieselben Ziele verfolgen. Das bedeutet aber auch: Akteur kann eigentlich jeder sein, vom Unternehmen bis zur Hochschule. Gerade diese Diversität macht wirtschaftliche kollaborative Ökosysteme so erfolgreich.

Ob physisch oder digital, spielt dabei technisch gesehen keine Rolle. Die erfolgreichsten Beispiele, allen voran das Silicon Valley, sind allerdings physisch. Der LabCampus geht daher denselben Weg. Am Flughafen München bietet er einer vielfältigen Community ein Zuhause – vom Generalisten bis zum Spezialisten, vom Forscher bis zum Praktiker. Ein Beispiel dafür ist die Technische Universität München, die am LabCampus einzieht, um gezielt mit der Wirtschaft zusammenarbeiten zu können.

Der Vorteil: Durch den stetigen Zustrom neuer Residents wird der Wissenstransfer vor Ort beschleunigt, unterstützt durch den LabCampus, der den Austausch innerhalb der Community fördert. Auf diese Weise finden Partner face-to-face zusammen, die einander anderswo nie begegnet wären. Oder um es mit den Worten von Prof. Dr. Thomas F. Hofmann zu sagen: Köpfe kommen zusammen. Und genau dort entstehen kollaborative Innovationen. Insofern sind der Großraum München und LabCampus ein ermutigendes Beispiel dafür, wie wir gemeinsam die Zukunft gestalten können.


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Hanna Heim
Senior Managerin Innovation & Community
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