Die Mobilität von morgen erfordert branchenübergreifende Innovationen
Neue Ideen sind also gefragt. Gesammelt werden sie unter dem allgegenwärtigen Schlagwort New Mobility. Dahinter verbergen sich Konzepte wie Mikromobilität, Car Sharing, Smart Parking uvm. Sie alle verfolgen das Ziel Ressourcen zu schonen, die Effizienz zu steigern und die Lebensqualität im urbanen Raum zu verbessern. Dafür setzt New Mobility auf die Technologisierung von Mobilität – das heißt die Vernetzung, Automatisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung. Soweit die Theorie. Für eine praktische Umsetzung braucht es Kollaboration. Denn das Wissen für zukunftsfähige Lösungen ist zweifelsfrei vorhanden. Es ist allerdings zwischen verschiedenen Playern verteilt. Erst die Zusammenarbeit ermöglicht es allen Beteiligten, den immer komplexer werdenden Herausforderungen der Mobilität von morgen gerecht zu werden. Beispielsweise hilft es etablierten Konzernen, mit Start-ups zu kooperieren. So lernen sie neue technische Lösungen kennen und profitieren von einem vollkommen anderen unternehmerischen Denken. Das Einbeziehen fachfremder Expertise setzt zudem ungeahnte Impulse und kann branchenübergreifende Erfindungen ermöglichen. Und auch die Politik sollte frühzeitig in Innovationsprozesse mit einbezogen werden. Denn auf diese Weise lassen sich Ideen schneller in reale Produkte und Dienstleistungen verwandeln.
Kollaborationsprojekte zeichnen den Freistaat aus
Der Innovationsstandort Bayern ist dafür der perfekte Nährboden. Nicht nur, wegen der vielfältigen Möglichkeiten. Sondern vor allem auf Grund der großen Bereitschaft entscheidender Mobilitätsplayer, von diesen Möglichkeiten Gebrauch zu machen. So hat Amplimind, ein Joint Venture von Audi und Lufthansa Industry Solutions, sich am LabCampus – dem Kollaborations- und Innovationsstandort am Airport München – niedergelassen. Ein spannendes Beispiel sind auch die bayerischen Mobility Hubs, an denen KMUs, Großunternehmen, Start-ups, Kapitalgeber und Forschung gemeinsam an der digitalen Transformation der deutschen Mobilitätsindustrie arbeiten. Und sogar global funktioniert Kollaboration made in Bayern: Das zeigt die Zusammenarbeit von MT Aerospace und Boeing. Die Augsburger arbeiten mit dem US-Giganten an Kern- und Oberstufentanksystemen für das Space Launch System (SLS) der NASA. Grundlage für solche Kollaborationen ist unter anderem die Exzellenz der bayerischen Universitäten. Sie versorgen die Unternehmen mit international konkurrenzfähigen, hochqualifizierten Arbeitskräften in allen MINT-Berufen. Und stellen sicher, dass die Talente ihr Wissen möglichst schnell in die Praxis einbringen.
Der LabCampus als Innovationszentrum im Herzen Europas
Beispielhaft für die Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft ist die Bayerische Forschungsallianz (BayFOR), die Hochschulen gezielt mit Industriepartnern vernetzt. Ebenso wie LabCampus: Hier ist ein physischer Schmelztiegel für kollaborative Innovation entstanden. Er bietet die Nähe zu einem großen internationalen Flughafen, ein vielfältiges Ökosystem, Co-Creation-Spaces, Vernetzungsmöglichkeiten, Prototyping Spaces und eine unterstützende Infrastruktur. Nicht zufällig wird sich mit der Fakultät für Luft- und Raumfahrt der TU München am LabCampus auch schon ein universitärer Resident einmieten. „Die Fähigkeit, Forschung und Wirtschaft zu verbinden, die besonderen architektonischen Räume für Zusammenarbeit und Kontakt und die perfekte nationale und internationale Anbindung machen LabCampus zu einem idealen Innovationszentrum im Herzen Europas“, schwärmte die CFO des Airport München, Nathalie Leroy, im Rahmen der offiziellen Eröffnung des LabCampus.
In Bayern reifen neue Mobilitätslösungen besonders gut
So kommen hier – und anderswo in Bayern – immer neue Projekte zwischen Forschung und Industriepartnern zustande: speziell in Bereichen wie dem autonomen Fahren, Elektromobilität und nachhaltigem Verkehr, die zur New Mobility zählen. Neben den qualifizierten Talenten und Forschungspartnern ist dafür die Kombination aus starker Luftfahrtindustrie, Automobilindustrie, Kooperationsnetzwerken, Infrastruktur und staatlicher Unterstützung maßgeblich. In diesem Ökosystem entwickeln sich innovativeMobilitätslösungen besonders schnell zur vollen Blüte. Denn zwar ist Bayern berühmt für Airbus, Audi, BMW und MAN. Die lokale Automobil-, Nutzfahrzeug- und Zulieferindustrie ist allerdings viel größer. Sie umfasst rund 1.100 Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dazu zählen auch Branchengrößen wie Bosch, Brose, Dräxlmaier, Rexroth, Schaeffler und Webasto. So erzielt der Mobilitätszweig der bayerischen Wirtschaft allein 32,24% des Industrieumsatzes im Freistaat: Ein echtes Pfund für einen Innovationsstandort, der immer in Bewegung bleibt – denn in Bewegung zu bleiben, gehört zu unserer Natur.